Dienstagmorgen ½ sechs. Fulda Hauptbahnhof . 6,8° C. Die Frisur sitzt. Wir stehen Gleis 3, direkt vor der Tafel mit dem Wagenanstandszeiger. Hätten wir doch einen Zug früher genommen. Heisst: Frühstück verschieben auf die Strecke Frankfurt – Düsseldorf. Muuuaahh, Köche eben.
Der Eine: Experte für Begeisterung bei Krenzers Rhön.
Der Andere: Oecotrophologenkoch. Typ Eulenspiegel
8.43 h Düsseldorf Hbf. Gesättigt laufen wir der S704 hinterher und erreichen, mit dem Erreichen der S-Bahn, unser Ziel. „Future day für Köche“.
Angesagt sind Hans Jürgen Hartauer als Organisator, Referent und Konzeptionär für die Zukunft des Essens. Quasi „Back to the future“. Wie Hanni sagt. Dann: Andrea Grudda, Lifestyle – Expertin. Retro ist out, es lebe hell, leicht, anders und nachhaltig. Wobei die Gastro-Szene sich wie immer noch Zeit lässt. Mode, Möbel, Raum – und Lebensgestalter sind schneller. Sie leben es schon. Just in time. Schlagworte der nächsten styligen Dekaden. „share & care“.
Dann gibt es noch den Foodtexter Helmut Gerlach. Foodtexting war früher eine Kopie aus dem Schweizer Kochlehrlingsklassiker „Der Pauli“, heut quatschen wir es anders aus. Schriftlich. Dank Generation Why. Frisch, leicht, Appetit anregend und gesund. Fertig.
Am Ende Volker Mehl – der Ayurvedakoch in Deutschland. Mmmh. Sagt mir nix.
UND.
Volker quatscht los. Hessisch Gebabbbel, Küstersohn, abgebrochenens Theologiestudium, Versicherungsvertreter. 1 Typ namens sympathisch.
Jetzt der beste deutsche Ayurvedakoch. Der Andere ist begeistert. Der Eine auch.
Ich war schon immer anders. Als Oecotrophologenkoch sowieso, jetzt auch ayurvedisch. Mich interessiert das Neue, ich mache das, was mir Spaß macht. Und das ist gut so.
„Koch dich Glücklich“ nennt Volker sein erstes Kochbuch. Glück ist vorrübergehend.
Ich esse mich zufrieden. Ayurvedisch. Bis bald.
Um es mit einem Bild vom Bahnhof zu sagen: Es wird Zeit, die alten Gleise zu verlassen und die Weichen neu zu stellen. Das gilt für die wirtschaftliche Tätigkeit von Unternehmern genauso, wie für den Beratungsansatz. Die Aussage „Es geht doch noch“ ist die Blockade in vielen Köpfen – branchenübergreifend. Wollen die alle warten bis nichts mehr geht?
Ich bin gespannt, wann sich unsere beruflichen Wege mal wieder kreuzen. Zum Thema Team finde ich die Frage: „Kocht hier jeder sein eigenes Süppchen?“ ganz spannend. Vielleicht findet sich die Gelegenheit, das in eine der DenkStartWanderungen zu integrieren!?!
Viel Erfolg wünscht
Astrid Schäfer