20131106 Artikel zu Bärlauch im November Auch heute habe ich schnell noch gute Lebensmittel frisch für die nächsten Tage eingekauft und einen großen Arbeitgeber aus der Region unterstützt, gemäß dem Motto  „Gut Essen – besser leben“ und komme grade aus einem Supermarkt. Fazit: Ich habe mich geärgert. Als Verbraucher fühle ich mich veräppelt. „Verarscht“ wäre zu trivial. Hier die Geschichte:

Als Flexitarier schlendere ich gemütlich an der Fleischtheke vorbei, genüsslich in Gedanken an einen leckeren Feldsalat (zu Ende der  Freiluftsaison) mit Herzhaften Croutons, Nüssen (grade Saison),… ; schwelgend.„Heute Abend Bio –Bärlauch – Bratwürste im Angebot“  holt mich eine freundliche, sichtlich bemühte Stimme aus meinen kulinarischen, Verdauungssäfte anregenden Träumen. Ich schrecke auf. Schaue die nette, geschulte Verkäuferin an. Drehe mich um.

Pause. Ich denke nach.

Ich drehe mich wieder um und gehe auf die Verkäuferin zu. Sichtlich verwirrt stottere ich: „ja, wenn ich wüsste was ich möchte…“ Und wieder die sichtlich bemühte, freundliche, geschulte Verkäuferin: „Heute Abend Bio –Bärlauch – Bratwürste im Angebot“

Pause.

Ich denke nach. „frisch“ hatte die Verkäuferin nicht gesagt. Juchuuu, meine Gedanken ordnen sich wieder. Ok. Bio – ja, bekommen wir 365 Tage im Jahr. Kein Thema, vorausgesetzt, ich akzeptiere das EU – Biosiegel ohne Murren. Bratwurst – lecker, kann ich mir in der langsam kälter werdenden Witterung sehr gut mit einem herzhaften Sauerkraut nach Omas Rezept, am liebsten das erste selbstangesetzte Sauerkraut, dazu einen Rhöner Kartoffelstampf, vorstellen.  Gaumen, was willst du mehr.

BÄRLAUCH !!! Das war es, was mich völlig aus der Spur brachte. Bärlauch im November. In einer Bratwurst. Heute Abend im Angebot. Drei Sätze – ein Ergebnis. Da stimmt was nicht. Erkenntnis: Bärlauch hat im November definitiv keine Saison.

Wie gehe ich jetzt mit diesem Erlebnis um? Ich fahre nach Hause und schreibe einen Blogartikel, mit dem Wunsch, dass irgendjemand aus dem Unternehmen oder ein für Kundenbeschwerden zuständiger Schweizer Eidgenosse, dieses liest und die Ware aus dem Verkehr zieht.

Ich habe ein Rumpsteak gekauft. In der Not, sichtlich verwirrt. Nächstes Mal besuche ich wieder meine Bauern in der Region. Die sind echt  und saisonal.

Ihr Oecotrophologenkoch Jörg Disse

Verkäuferin Frau X, ich möchte dies ausdrücklich betonen, war sehr, sehr freundlich und kundenorientiert und hat mit dem Grund meines Blogartikels nichts gemein.

 

 

 

 

 

 

 

 


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